„Infraschall und tieffrequenter Schall – ein Thema für den umweltbezogenen Gesundheitsschutz in Deutschland?“ ist ein Bericht der Kommission „Methoden und Qualitätssicherung in der Umweltmedizin“ des Robert Koch-Instituts und untersucht die Relevanz von Infraschall und tieffrequentem Schall für den vorsorgenden Gesundheitsschutz. Ziel ist es, den aktuellen Wissensstand zu evaluieren und möglichen Forschungsbedarf zu identifizieren.
Definition und Wahrnehmung:
Infraschall bezeichnet Schallwellen mit Frequenzen unterhalb des menschlichen Hörbereichs, typischerweise unter 20 Hz. Tieffrequenter Schall umfasst Frequenzen bis etwa 100 Hz. Während höhere Frequenzen als Töne wahrgenommen werden, können sehr tiefe Frequenzen eher als Vibrationen oder Druckempfindungen empfunden werden.
Quellen:
Natürliche Quellen für Infraschall sind beispielsweise Wind, Meeresbrandung oder Vulkanausbrüche. Künstliche Quellen umfassen industrielle Anlagen, Verkehrsmittel und Windkraftanlagen.
Mögliche gesundheitliche Auswirkungen:
Oberhalb der Wahrnehmungsschwelle kann tieffrequenter Schall zu Belästigungen, Schlafstörungen und anderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Die Datenlage zu direkten gesundheitlichen Effekten von Infraschall ist jedoch begrenzt und inkonsistent.
Forschungsbedarf:
Es besteht Bedarf an weiteren Studien, um die genauen Wirkungen von Infraschall und tieffrequentem Schall auf die Gesundheit zu untersuchen. Insbesondere sollten standardisierte Messmethoden und Bewertungsverfahren entwickelt werden.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass tieffrequenter Schall und Infraschall relevante Themen für den umweltbezogenen Gesundheitsschutz darstellen und weitere Forschung erforderlich ist, um fundierte Aussagen über mögliche Risiken treffen zu können.