Auch wir gehören zu den immer mehr werdenden Geschädigten, für die das Recht auf körperliche Unversehrtheit nicht zu gelten scheint.
In unserer nächsten Nähe wurden LWP installiert (mittlerweile 4 Stück., davon 3 sichtbar und ohne Hindernis). Von denen, die über 30 m weit weg stehen
gehen wir einfach mal davon aus, dass diese uns nicht betreffen.
Dies führt nicht nur zu einer Dauerlärmbelästigung, sondern auch zu einem Dauerschalldruck auf den Ohren.
Körperliche und nervliche Beschwerden wie:
- rhythmischer Schalldruck, der auf Dauer zum Schmerz wird,
- Herzrasen,
- absolute Schlaflosigkeit (nur mit Tabletten ein paar Stunden),
- Übelkeit,
- Dröhnen in den Ohren,
- Kopfschmerzen,
- alle Nervenstresssymptome,
- absolute Schlaflosigkeit (nur mit Tabletten ein paar Stunden),
sowie die Angst vor jeder neuen Nacht werden immer schlimmer und bestehen seit fast einem Jahr zu jedem Tag, zu jeder Nacht.
Ehrlich gesagt habe ich auch Angst einmal völlig durchzudrehen. Es handelt sich hier ganz klar um eine Auswirkung von FOLTER! Wie man auf Dauer damit umgeht ist nicht berechenbar.
Die Dosis macht das Gift.
WAS HABEN WIR DAGEGEN UNTERNOMMEN
Es gibt unserer Meinung nach noch keine gesetzliche Handhabe dagegen, da die geltenden Gesetze (TA-Lärm) für den Einsatz von LWP zwar hergenommen werden, die Grenzwerte aber meist nicht ausreichen.
Es geht bei der nahegelegensten Anlage um die Lautstärke, bei den anderen mehr um den körperlich wahrnehmbaren und schmerzauslösenden Ohrendruck. (Zum Verständnis: ein Gefühl von ständigem Ohr auf/Ohr zu, ähnlich einer Berg- und Talfahrt mit an- und abschwellenden Geräuschen.)
Einen Anwalt? Jeder LWP-Betreiber wäre ein Fall für sich. Unbezahlbar.
Das Landratsamt versucht alles um die Problematik abzuwälzen: Sinngemäß: “Eine Messung lohnt sich nicht, die Anlage wird nicht laut genug sein. – Die anderen Anlagen sind zu weit weg“…dabei verursachen gerade diese den besonders starken Druck. Die Anlage uns gegenüber (12 m) verursacht natürlich außerdem ein deutlich vernehmbares Brummen, – übrigens das Ganze in JEDEM Raum unseres Hauses.
Anmerkung: Nachdem das Landratsamt ewig gebraucht hat sich das einmal anzuschauen, (dabei einen Termin mit dem Nachbarn ausmachte, obwohl ich zuerst um einen Termin mit ihm allein oder zumindest gemeinsam gebeten hatte) sagte er mir den gleichen Termin zu, wenn er es zeitlich schaffen würde in unsere Gegend zu kommen. Gekommen ist er zum Nachbarn, aber nicht zu uns. Schnell bin ich aus dem Haus gerannt und hab ihn gerade noch im Auto erwischt. Warum hat er nicht bei uns geklingelt? Antwort: Er hatte kein Handy dabei! (???) Alles klar.
Mündliches Ergebnis Landratsamt:
Der Nachbar will doch demnächst einen Carport bauen, er schickt uns die Pläne zu die wir an sie weiterleiten werden. Außerdem stände die Anlage zwar ungünstig (nämlich gegenüber) aber die wird sicher unterhalb der Grenzwerte liegen.
Nach telefonischer Nachfrage:
Der Nachbar hat nichts geschickt, Landratsamt hat unsere Beschwerdemail schon nicht mehr und meinte wir sollen sie halt nochmal neu schicken. Der Fall wurde also nicht aufgenommen. Ich schließe aus diesem Verhalten, dass diese Amtsvertreter nicht auf der Seite der Notleidenden stehen.
Unser Nachbar:
Na ja, immerhin hat er es nachts runtergestellt (auf häufiges nervendes Drängen hin).
Ab 24 Uhr ist bei ihm erstmal Ruhe. Was ihm lt. seiner Aussage Kosten verursacht. Nutzen tut es leider nichts, da ja die anderen noch zusätzlich diesen enormen Schwingungsdruck erzeugen. Tagsüber mache ich nur noch das Nötigste im Haus und schnell wieder raus (bloß wohin?).
Der Nachbar verspricht einen Carport davor zubauen, aber erst in ein paar Jahren…dafür sollten wir Verständnis haben. Außerdem könnte man die Anlage ja nur hören, wenn man ganz genau hinhört (Dass das bei uns anders ist, überhört er jedes Mal). Gespräche haben wir inzwischen aufgegeben, da völlige Ignoranz gegenüber unserer akuten Not.
Er hätte ja schon alles Mögliche getan “. Messungen vom Bauträger – alles ok, die Palisadenwand – Null Wirkung. Und irgendwann käme ja schließlich der Carport.
Zu erwartende Wirkung: Null.
Da es sich seit einigen Monaten um mehrere Anlagen handelt, sehen wir, vor allem ich, keine Chance mehr. Oftmals in der Nacht habe ich starke Ängste mit dem Gefühl das mein Herz irgendwann nicht mehr mitmacht.
DIE FOLGEN
Dazu kommt das Unverständnis (oder Unkenntnis) der Umwelt: Ich bin seit Monaten krank, die Ärzte können nicht viel damit anfangen, raten wegzuziehen. Absolut jeder sagt: “Ich kann Ihnen nicht helfen“ Der Frust und die Not sind unbeschreiblich.
Meine Arbeitsstelle werde ich aufgeben müssen.
Wir werden unser Haus verkaufen müssen.
Ich werde in das kleine Arbeitsapartment meines Mannes ziehen müssen. Wir zahlen dafür Miete und das Haus muss auch weiter abbezahlt werden. Wenn man dann noch den Einkommensverlust bei meiner bald aufgegebenen Arbeit hinzurechnet und den Verlust beim baldigen?? Hausverkauf, ist das ein Schaden der in unserem Alter (51/45 Jahre) wohl nicht mehr aufzuholen ist und uns in finanzielle Not bringen könnte.
Abgesehen davon, wo soll ich mit 70 % Schwerbehinderung noch einmal eine Arbeit bekommen?
Sicher ist die Gesundheit am wichtigsten. Aber auch dieser Aspekt des ganzen Elends gehört erwähnt, wenn man wieder einmal hört: Ja zieh doch einfach aus.
Ganz zu schweigen vom zusätzlichen psychischen Stress: Ich werde meine geliebte Wahlheimat Bayern verlassen müssen. Mein Mann sollte eines Tages aus NRW in unser Haus, in das wir alles gesteckt hatten, ziehen. 5 Jahre Zeit und Energie bis das Haus mit viel Eigenleistung jetzt fast fertig geworden ist.
5 Jahre Baulärm in der Umgebung haben wir weggesteckt, denn das hört einmal auf, und nachts war ja Ruhe. Soviel zum Thema Empfindlichkeit…auch wenn’s der Nachbar nie lesen wird.
Außerdem, so schnell lässt sich ein Haus nicht verkaufen. Und wer soll es kaufen (auch wenn nicht jeder Mensch empfindlich auf diesen Druck reagiert, die Anlagen sieht doch jeder). Und über die Frage: Verkaufserlösverlust oder jemanden so etwas asozialer Weise andrehen darf ich gar nicht nachdenken, da wird mir ganz elend.
Bisher bin ich gezwungen es immer wieder auszuhalten was eigentlich nicht mehr geht! Mal schlafe ich in einer Pension, setze mich die halbe Nacht ins Auto, gehe nachts aus dem Haus um eine kurze Verschnaufpause zu bekommen, Musik an, schreie und jammere vor Not und Verzweiflung, auch um den Ton einen Moment nicht spüren zu müssen. Ich schlafe (selten möglich) in der Arbeitsunterkunft meines Mannes (500 km entfernt!), drücke minutenlang die Ohren kräftig zu und nehme nach einer, bis einer halben, schlaflosen Nacht gezwungenermaßen wieder eine Tablette.
Arbeiten kann ich so nicht mehr, leben auch nicht. Mein Mann ist nur 2 Nächte die Woche zu Hause und hört zwar, aber spürt das Ganze nicht so. Trotzdem verliert auch er dann unser gemeinsames zu Hause.
Wir haben diese Kraft leider nicht, wie viele Betroffene, die das alles schon viel länger aushalten. Wir wünschen Euch Allen Hoffnung, Kraft und vor allem EINE LÖSUNG.
Vielen Dank an Elke Henkes, dieser Einsatz ist unbezahlbar!